Der BMW M3 kommt erstmals mit einer Kombi-Karosserie. Was wird dieser praktische Kämpfer bieten?

Der BMW M3 kommt erstmals mit einer Kombi-Karosserie. Was wird dieser praktische Kämpfer bieten?

23. Juni 2022 0 By automotonews.at

BMW produzierte bereits M-Kombis, aber nur das ältere M5-Modell hatte eine solche Option und nur in den Generationen E34 und E61. Ein Versuch, einen praxistauglichen M3 zu bauen, fand im Jahr 2000 statt. Dann wurde ein voll funktionsfähiger Prototyp der Baureihe BMW M3 Touring E46 mit einem Reihensechszylinder 3.2 (343 PS) gebaut. Aber dieses Auto war nicht serienmässig. Erst jetzt hat die fünftürige Version des M3 das Angebot komplettiert.

Die erste Ankündigung des BMW M3 Touring erfolgte vor knapp zwei Jahren. Obwohl der Kombi letztendlich keine großen technischen Unterschiede zu anderen M3 / M4-Autos aufweist, haben die Ingenieure ihre ganze vergangene Zeit dem gründlichen Tuning des Autos gewidmet. Außerdem stellten sie einen formellen Rekord für den Nürburgring auf. Werksfahrer Jörg Weidinger fuhr in einem Vorserienauto eine Runde in 7 Minuten und 35.060 Sekunden. Damit wurde der BMW M3 Touring zum schnellsten Kombi auf der Nordschleife, übernahm den Titel vom fünftürigen Mercedes-AMG E 63 S und verbesserte sein Ergebnis um jeweils zehn Sekunden.

Wie das BMW M4 Cabrio wird auch der neue Kombi in einer einzigen Allradversion angeboten, die den langen Namen BMW M3 Competition Touring mit M xDrive trägt. Das bedeutet, dass unter der Haube ein 3,0-Biturbo-Motor (510 PS, 650 Nm) verbaut ist, der mit einer Achtgang-Automatik und einem M xDrive zusammenarbeitet. Die Lamellenkupplung kuppelt die Vorderräder nur bei Bedarf ein, während die Traktion des Hinterradantriebs erhalten bleibt.

An der Hinterachse ist ein elektronisch gesteuertes aktives M-Differenzial verbaut, außerdem gibt es einen Driftmodus, bei dem der Frontantrieb samt Stabilisierungssystem abgeschaltet wird. Gegen eine zusätzliche Gebühr können Sie das elektronische System M Drift Analyzer bestellen, das Ihnen hilft, das Abdriften zu kontrollieren. Alles ist wie bei Limousinen, Coupés und Cabrios. Das Fahrwerk ist serienmäßig mit adaptiven Stoßdämpfern ausgestattet, Carbon-Keramik-Bremsen sind gegen Aufpreis erhältlich. Die Bodenfreiheit beträgt die gleichen 122 mm wie bei verwandten M-Modellen.

Der Kombi hat ein neues Interieur, das erst vor einem Monat in der aktualisierten BMW 3er Reihe debütierte. Auf der Vorderseite befinden sich zwei Bildschirme unter einem Glas. Das Instrumentendisplay hat eine Diagonale von 12,3 Zoll und der Touchscreen des Multimediasystems eine Diagonale von 14,9 Zoll. Zur Grundausstattung gehören Lederausstattung, elektrische Vordersitze und eine Drei-Zonen-Klimaanlage.

In puncto Ladungs- und Passagierkapazität steht der BMW M3 Touring dem leistungsschwächeren Kombi der dritten Baureihe nicht nach. Das Volumen des Kofferraums reicht von 500 bis 1510 Liter, zur Grundausstattung gehören eine dreiteilige Rücksitzbank (im Verhältnis 40:20:40 geteilt) und ein fünfter Türantrieb, die Heckscheibe lässt sich zum Beladen klein öffnen Artikel. Der M3 Touring hat übrigens serienmäßig ein schwarzes Dach und wird nur gegen Aufpreis in Wagenfarbe lackiert.

Es stellte sich heraus, dass der Kombi 85 kg schwerer war als eine vergleichbare allradgetriebene Limousine, 1865 kg im fahrbereiten Zustand gegenüber 1780 kg. Auch die Aerodynamik verschlechterte sich etwas. Der Cx-Koeffizient stieg von 0,34 auf 0,36. Deshalb ist der BMW M3 Touring in Sachen Fahrdynamik schlechter als der viertürige M3. Die Beschleunigungszeit auf 100 km/h stieg von 3,5 auf 3,6 s und der Kombi beschleunigte in 12,9 s auf 200 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 250 km/h begrenzt, aber mit dem M Driver’s Package verschiebt sich die Grenze auf 280 km/h, obwohl die Limousine 290 km/h erreichen kann.

Hauptmarkt für das BMW M3 Touring Variant wird Europa sein, Hauptkonkurrent wird der Audi RS 4 Avant (450 PS) mit Allradantrieb und Automatikgetriebe sein. Die neue Generation des Mercedes-AMG C 63 wird es auch als Fünftürer geben (Debüt wird sehr bald erwartet) und zusätzlich gibt es einen internen Konkurrenten zum BMW Alpina B3 Touring. Diese Version hat fast den gleichen 3,0-Biturbo-Motor (495 PS) wie der M3, beschleunigt in 3,7 Sekunden auf 100 km / h, hat keinen Geschwindigkeitsbegrenzer und kann 302 km / h erreichen. Die Fahrzeugproduktion beginnt im November. Der Einstiegspreis wird voraussichtlich über 100.000 Euro liegen, da der allradgetriebene BMW M3 jetzt bei 97.000 liegt.