Dies ist das erste Retro-Coupé von RML mit eigenem Logo auf der Motorhaube.
21. Feber 2022Dieses Projekt wurde vor vier Jahren gestartet und im vergangenen Frühjahr freigegeben. Jetzt jedoch präsentiert sich das Auto in seiner ganzen Pracht. Es wurde von der Northamptonshire RML Group gebaut, die 1984 gegründet wurde und in der Welt des Automobilbaus bekannt ist. RML entwickelt Rennwagen, übernimmt aber auch Einzelprojekte für die Automobilindustrie. Dieses Unternehmen war es beispielsweise, das Nissan mit dem Bau der Prototypen Nissan Juke-R und Infiniti Q50 Eau Rouge beauftragte und auch an der Entwicklung von Aston Martin Vulcan beteiligt war. Das neue Retro-Coupé von RML mit kurzem Radstand ist das erste Auto der RML-Gruppe unter eigener Marke und mit eigenen Logos.
Das Fahrzeug ist nach dem Vorbild des Ferrari 250 GT SWB von 1959 aufgebaut und basiert auf dem Modell Ferrari 550 Maranello von 1996. Dabei handelt es sich jedoch keineswegs um ein so gewöhnliches Fahrzeug. Die RML Group betont, dass sie seriöse Ingenieursarbeit nach den Standards der Automobilindustrie geleistet haben.
Das Stahlchassis mit einem Radstand von 2.500 mm wird beibehalten, obwohl der ursprüngliche Ferrari 250 GT SWB einen Achsabstand von 2.400 mm hatte. Doppelt trapezförmige Aufhängungen bleiben erhalten, aber statt der adaptiven Stoßdämpfer von Bilstein, die beim Ferrari 550 Maranello serienmäßig waren, werden passive Stoßdämpfer von Öhlins verbaut. Dementsprechend gibt es neue Federn, Stabilisatoren und 18-Zoll-Leichtmetallräder, die speziell für das RML Coupé mit kurzem Radstand ausgelegt sind.
Der Körper besteht aus Kohlefaser. Die nackte Karosserie wiegt 40 kg im Vergleich zum 70-kg-Spender Maranello. Alle Außenverkleidungen sind lackiert, aber in einigen unlackierten Bereichen, wie z. B. Türen, ist Kohlefaser zu sehen. Damit das Auto ein gutes Design hat, musste der vordere Überhang gekürzt werden. Dazu wurde der Motorraum neu gestaltet. Die Batterie ist in den Kofferraum gewandert, der ursprünglich vor dem Motor angeordnete Öltank (der Motor hat eine Trockenwanne) ist nun seitlich angebracht und zusätzlich wurde das Kühlsystem komplett neu konzipiert. Alle fünf Kühler mussten unter Beibehaltung der Gesamteffizienz in Größe und Form angepasst werden. Außerdem wurde eine neue Auspuffanlage verbaut.
Dadurch ist das RML-Coupé mit einer Länge von 4.264 mm gegenüber 4.318 mm noch kürzer als der ursprüngliche Ferrari 250 GT SWB. Im Standby-Modus wiegt das neue Coupé rund 1.700 kg. Der atmosphärische V12 mit einem Volumen von 5,5 Litern blieb der Standard und leistet die ursprünglichen 485 PS und ein Drehmoment von 568 Nm. Das Getriebe ist ein manuelles 6-Gang-Getriebe und hinten gibt es ein selbstsperrendes Differential. Die geschätzte Beschleunigungszeit auf 60 Meilen pro Stunde (97 km/h, weil es sich um ein britisches Fahrzeug handelt) beträgt 4,1 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 290 km/h.
Leider wird der Innenraum nur auf Computervisualisierungen gezeigt. Die Entwickler versprechen, Fahrer bis zu einer Körpergröße von zwei Metern problemlos unterzubringen. Alle Geräte sind analog und speziell für das neue Modell erstellt. Es wird auch angegeben, dass kein Plastik für die Dekoration verwendet wurde. Nur Leder, Alcantara und Metall! Zur Ausstattung gehören versprochene elektrische Sitze, Klimaanlage oder ein Multimediasystem mit Navigation, dessen Bildschirm serienmäßig unsichtbar in den Tiefen des Mitteltunnels liegt und nur bei Bedarf ausgefahren wird.
RML wird 30 Coupés produzieren, von denen etwa 70 % außerhalb des Vereinigten Königreichs (hauptsächlich in Nordamerika) verkauft werden. Der Einstiegspreis liegt bei 1,35 Millionen Pfund ohne Steuern. Separat wird angegeben, dass die Montage jeder Maschine ungefähr sechs Monate dauern wird. Schade nur, dass dafür 30 Ferrari 550 Maranello verwendet werden, von denen nur 3083 produziert wurden.