Volkswagen Käfer wird Tatra V570 kopiert.

Volkswagen Käfer wird Tatra V570 kopiert.

7. Jänner 2022 0 By automotonews.at

Wenn wir uns zeitlich verschieben, genauer gesagt in die Zwischenkriegszeit, kann man sagen, dass die gleichen Fahrzeuge auf den Straßen fuhren. Quadratisches Design, Frontmotor, große Kabine und freiliegende Räder. Einfach fast alles gleich. Aber Tatra wollte das ändern.

Technischer Direktor der Tatra war in den dreißiger Jahren, also vor dem Zweiten Weltkrieg, Hans Ledwinka. Sein Sohn Erich Ledwinka arbeitete als Designer. Der Schweizer Aerodynamiker Paul Jaray wiederum kannte die Aerodynamik gut. In den frühen 1930er Jahren begannen die Arbeiten an einem Prototyp des Fahrzeugs Tatra V570. Dieses Auto ist völlig anders als die anderen. Es hat eine aerodynamische Karosserie, in die Karosserie eingelassene Lichter, aber es ist wichtig, dass sich der Motor im Heck befindet. Unter der Heckhaube befand sich ein luftgekühlter Boxer-Zweizylinder mit einem Volumen von 854 cm³ und dieses Fahrzeug konnte eine Geschwindigkeit von 80 km/h entwickeln. 1933 ist der Prototyp fertig, geht aber nicht in Serie. Anstelle des V570 kommt der größere und luxuriösere Tatra 77. Dieses Fahrzeug wurde auch von Adolf Hitler auf der Berliner Automobilausstellung bewundert.

1938 kommt KDF Wagen, ein bekannter Käfer. Dieses beliebte Fahrzeug hatte einen niedrigen Preis und eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km / h. Schlimmer noch, der KDF-Wagen hatte eine aerodynamische Karosserie und einen Boxermotor im Heck. Zufall oder Ähnlichkeit mit dem Tatra V570? Das Gericht wird mehrere Jahre später entscheiden. Die Tatra-Führung reichte 1938 eine Klage ein. Leider wurde das Verfahren 1939 kriegsbedingt eingestellt. Erst 1961 erkannte Volkswagen die Ansprüche von Tatra an und Tatra erhielt eine Entschädigung von 3 Millionen Mark.