Mercedes ändert die Modellpolitik. Luxuswette.

Mercedes ändert die Modellpolitik. Luxuswette.

20. Mai 2022 0 By automotonews.at

Mercedes-Benz hat im vergangenen Sommer seine Strategie zum Umstieg auf Elektromodelle angekündigt und will auch weiterhin daran festhalten. Parallel dazu wurde jedoch der Montageentwicklungsplan geändert. Das Unternehmen beschloss, sich auf teure Modelle zu konzentrieren und das Angebot an kompakten Mercedes zu reduzieren. Die gesamte Modellreihe ist in drei Gruppen unterteilt. Top-End-Luxus, Core-Luxus und Entry-Luxus. Mehr als 75 % der Investitionen werden in naher Zukunft in die Entwicklung der ersten beiden Segmente fließen, die den Hauptgewinn bringen. So verzeichneten beispielsweise die Verkäufe der AMG- und Maybach-Modelle Jahresrekorde, während die Verkäufe der S-Klasse im vergangenen Jahr um 40 % zulegten.

Das Top-End-Luxury-Segment umfasst alle Mercedes-AMG- und Mercedes-Maybach-Modelle, G-Klasse, S-Klasse, GLS sowie EVS- und EQS-Elektrofahrzeuge. Übrigens wurde im vergangenen Sommer über die Fusion der Sparten AMG und Maybach gemunkelt, aber der Plan stellte sich schließlich als anders heraus. Die nächste Neuheit in diesem Bereich werden SUVs sein. Mercedes-Maybach EQS Elektro-SUV (voraussichtlich 2023) und Mercedes-Maybach SL Cabrio. Geplant ist die Schaffung von Sonderversionen von Serienmodellen (wie dem neuen Mercedes-Maybach Haute Voiture) sowie exklusiven Sammlerautos unter dem Namen Mythos Series. Bis 2026 erwartet Mercedes, dass der Absatz von Top-End-Luxusmodellen um 60 % steigen wird (im Vergleich zum Ergebnis von 2019).

Die Core Luxury-Gruppe umfasste Fahrzeuge der Klassen C, E, GLC und GLE, das Elektroauto EQE sowie viele ihrer Derivate. Der EQE SUV wird in Kürze in diesem Segment erscheinen. Das Debüt der neuen E-Klasse ist für 2023 geplant, und ein separates Elektromodell für China, das auf der EQE-Limousinenplattform erstellt wird, ist ebenfalls geplant.

Das Einstiegssegment Entry Luxury umfasst Klasse A, Klasse B, CLA, GLA und GLB (plus elektrischer EQA und EQB). Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Karosserietypen umfasst es nun sieben Modelle, geplant ist aber eine Reduzierung des Angebots auf vier Autos, die zudem reichhaltiger und teurer werden. Die Hauptkandidaten für den Abschied sind der CLA Shooting Brake Kombi, eine A-Klasse-Limousine und eine B-Klasse. Bis 2024 sollen eine neue MMA-Plattform und das Betriebssystem MB.OS für jüngere Modelle bereitstehen.

Zudem hat Mercedes-Benz angekündigt, die traditionell langen Listen mit Pkw-Zuschlägen zu reduzieren. Stattdessen werden den Käufern umfangreiche Zusatzausstattungspakete angeboten. Dieser Ansatz wird seit langem von vielen Marken praktiziert und es ist klar, dass er die Produktionskosten senken wird. Der intensive Aufbau des Direktvertriebs und eines Netzes eigener Filialen hat begonnen. Nach dem Plan des Unternehmens sollen bis 2025 mehr als 80 % des Mercedes-Verkaufs in Europa direkt, dh ohne Beteiligung der Händler, erfolgen.