Der neue Mercedes-AMG S 63 ist die stärkste S-Klasse der Geschichte.

Der neue Mercedes-AMG S 63 ist die stärkste S-Klasse der Geschichte.

6. Dezember 2022 0 By automotonews.at

Die Formation des neuen S-Klasse Angebots ist abgeschlossen. Nach Serienlimousinen, dem langen Maybach, Hybridversionen und der gepanzerten Guard-Variante war die kraftvolle AMG-Limousine geboren. Jetzt ist es ein Plug-in-Hybrid mit dem langen Namen Mercedes-AMG S 63 E Performance, denn er hat den gleichen Antriebsstrang bekommen, der letztes Jahr im AMG GT Liftback debütierte.

Mercedes-AMG S 63 E Performance,

Unter der Haube steckt der Biturbo-Motor M177 V8 4.0 (612 PS, 900 Nm), wie in der Vorgängergeneration der Limousine, jetzt aber auf aktiven Stützen montiert, um Vibrationen zu reduzieren. Außerdem gibt es einen Starter-Generator, der beim Beschleunigen 14 PS hinzufügt. Der Benziner arbeitet mit der AMG Speedshift MCT-9G Neungang-Automatik, die statt Drehmomentwandler über eine Nasskupplung verfügt. Allradantrieb ist 4Matic+ mit Vorderachskupplung.

An der Hinterachse ist ein Elektromodul installiert, das einen Elektromotor mit einer Leistung von 190 PS und 320 Nm (beim AMG GT Liftback auf 204 PS eingestellt), ein Zweiganggetriebe (der zweite Gang wird danach eingelegt) umfasst 140 km/h) und ein Zwischenraddifferential mit elektronisch gesteuerter Schließung. Der Elektromotor selbst ist auf der Welle der linken Achse montiert, im Hybridmodus dreht er nur die Hinterräder. Aber in der rein elektrischen Voreinstellung (bis 140 km/h) kann die Elektronik einen Teil des Drehmoments von der E-Maschine über ein Seriengetriebe und Zentralkupplung auf die Vorderachse übertragen.

Mercedes-AMG S 63 E Performance,

Die Lithium-Ionen-Batterie sitzt über der Hinterachse und arbeitet mit 400 Volt, bei der S-Klasse steigt die Kapazität jedoch von 6,1 kWh auf 13,1 kWh. Die Reichweite bei voller Ladung beträgt nur 33 km (obwohl der Liftback 12 km hat), aber der Hauptvorteil ist ein anderer. Die Batterie verfügt über einen hohen Energieaustausch und ein fortschrittliches Thermoregulierungssystem, das eine Betriebstemperatur von 45 Grad aufrechterhält. Alle 1200 Zellen sind in Flüssigkeitskühlabschnitte eingebettet. Im Nennmodus leistet die Batterie 70 kW, bei maximaler Leistung kann sie 140 kW erreichen, jedoch nicht länger als zehn Sekunden. Und die Rekuperationsleistung beträgt bis zu 90 kW.

Der Hybridantrieb leistet 802 PS und 1430 Nm. Das ist ein gewaltiger Sprung zum Vorgängermodell, denn Spitzenreiter war der 12-Zylinder Mercedes-AMG S 65 mit 630 PS und 1.000 Nm. Wobei man verstehen muss, dass nicht immer die volle Leistung des 2595 kg schweren Hybriden zur Verfügung steht. Und die 3,3-Zeit von der Beschleunigung auf “Hunderte” ist nur mit geladenem Akku erreichbar. Die Höchstgeschwindigkeit mit dem optionalen AMG Driver’s Package beträgt 290 km/h. Die Leistung des alten S 63 mit V8-Motor beträgt 3,5 s und 300 km/h. Der Durchschnittsverbrauch sank jedoch von 8,9 auf 4,4 l/100 km.

Der Hybrid-Mercedes-AMG S 63 E Performance wird nur mit langem Radstand (3216 mm) angeboten und die Steifigkeit der Karosserie erhöht. Zusätzliche Streben werden vorne zwischen den Aufhängungen (oben und unten) und Diagonalverstärkern hinten installiert. Auch die Batterieabdeckung trug zur Erhöhung der Steifigkeit bei, wodurch das Volumen des Kofferraums von 550 auf 305 Liter reduziert wurde.

Serienmäßig verfügt die stärkste S-Klasse über eine Luftfederung mit adaptiven Dämpfern und aktiven Stabilisatoren sowie ein voll geregeltes Fahrwerk. Zwar beträgt der Drehwinkel der Hinterräder nur 2,5 Grad gegenüber 4,5 Grad bei den regulären Versionen. Die Bremsen sind mit Sechs-Kolben-Mechanismen an der Vorderachse und Ein-Kolben-Mechanismen an der Hinterachse, gegen Aufpreis kann das Fahrzeug mit Carbon-Keramik-Bremsscheiben ausgestattet werden.

Mercedes-AMG S 63 E Performance,

In der neuen AMG-Version der S-Klasse fand erstmals der Kühlergrill mit vertikalen Streben seinen Platz. Weitere optische Unterschiede zu den weniger leistungsstarken Limousinen sind unterschiedliche Stoßfänger, ein großes Auspuffrohr und 20- oder 21-Zoll-Räder. Im Inneren gibt es ein AMG Zweispeichen-Lenkrad, raffinierte Instrumentengrafiken und leichte sportliche Dekore wie Pedalabdeckungen. Auch in dieser Ausstattung verfügt die S-Klasse serienmäßig über ein luxuriöses Interieur mit geteilten Sitzen in der zweiten Reihe.

Der Verkauf von Executive-Limousinen beginnt im nächsten Jahr. Selbst in Deutschland hat Mercedes den Preis noch nicht veröffentlicht. Aber auch der Mercedes-AMG GT Liftback, der mit ähnlichem Triebwerk 199.000 Euro kostet, ist durchaus ein Meilenstein.